Goodbye
Shepparton…
DIE Entdeckung der letzten Tage in Shepparton, war eine
Redback-Spider, die wahrscheinlich die ganzen letzten Wochen mit uns gelebt
hat. Sie zählt zu einer der gefährlichsten Spinnen in Australien und KANN
tödlich sein. Besonders gruselig, wir haben sie direkt in unserem Sofa gefunden
(inklusive Spinnennetz) welches nun mal DER tägliche Aufenthaltsort schlechthin
war.
Zwei Tage vor unserem geplanten Abreisetag mussten wir uns
dann ganz schweren Herzens von Conni, Iris, Roman, Thomas und Gaeton
verabschieden, die sich zusammen auf einen gemeinsamen Roadtrip machten. Leider
in die entgegengesetzte Richtung unserer Route. Da Conni und Iris absolute
Jägermeisterfans sind und auch Roman in Frankreich seine eigene „Jägerbar“
eröffnen wird, gab es eine Jägermeister-Abschiedsparty. In weiser Voraussicht
konnten wir den Arbeitsbeginn am nächsten Tag immerhin auf 9 Uhr verlegen.
Unter Tränen verabschiedeten wir uns dann auch schon in der Nacht nach einem
geselligen und lustigen Abend von Conni und Iris. Die Jungs versprachen uns,
uns am nächsten Tag im Feld zu besuchen, um sich zu verabschieden.
Um elf Uhr morgens am nächsten Tag im Feld hieß es dann auch
Abschied von unseren sehr lieb gewonnen Franzosen zu nehmen. Vor allen von
Roman und Thomas fiel uns der Abschied sehr schwer. Immerhin haben wir 6 Wochen
zusammen gearbeitet und auch die Abende nach der Arbeit zusammen verbracht. Da
ist es auch kein Wunder, dass irgendwer nun unsere mit Tränen garnierten
Trauben essen wird, finden wir aber irgendwie auch romantisch ;-).
Im Laufe des Tages haben wir so langsam unsere Fassung gewonnen
und uns schon einen schönen Plan für Abends gemacht. Da war es nicht unbedingt
eine schöne Überraschung, als um 5 Uhr abends als wir nach der Arbeit auf dem
Campingplatz eingetroffen sind, die schon Verabschiedeten immer noch nicht weg
waren. Also hieß es nochmal die quälende Abschiedsprozedur durchzustehen.
Der letzte Arbeitstag war dann
nicht wie wir zuerst erwartet haben von absoluter Motivation geprägt, sondern
einfach nur furchtbar und unendlich lang. Wir mussten die schlimmste
Traubenreihe überhaupt pflücken, in der so gut wie jede Traube verschimmelt war
und uns nicht selten eine ganze Fliegenwolke aus den Traubenstauden ins Gesicht
geflogen ist. I-Tüpfelchen des ganzen war dann noch die plötzlich auftretende
Mückenplage und das unaufhörliche, laute, jaulende Gospel“gesinge“ unseres
afrikanischen Pflück-Nachbars. Kein Wunder, dass unter diesen Bedingungen auch
nochmal der ein oder andere Schluchzer kam.
Nachdem wir den Arbeitstag
irgendwie überlebt hatten stand uns die nächste Sensation bevor: Die
Campingbesitzerin hatte nämlich, da sie dachte wir wären schon abgereist, all
unser Campingequipment in den Müll geworfen oder verschenkt. Mühsam suchten wir
uns von fremden Stellplätzen und Mülleimern wenigstens einen Teil unserer
Sachen zurück. Der Großteil musste jedoch abgeschrieben werden.
Krönung des Tages war dann die
Erkenntnis, dass in Melbourne für die nächsten Tage absolut gar kein
Hostelplatz frei ist und wir somit unsere Pläne wieder über den Haufen werfen
mussten. Kurzerhand entschieden wir uns direkt
zum 750 Kilometer entfernten Adelaide, der Hauptstadt Südaustraliens zu
fahren, und dort St. Patricks Day zu feiern und alles weitere zu planen.
Kleine Erheiterung des Tages:
Heimlich haben wir uns zwei Crepes aus Santos Kühlschrank stibitzt, die er von
den Jungs als Abschiedsgeschenk bekommen hatte. Wir waren uns nämlich einig,
dass wir uns auch ein Abschiedsgeschenk verdient hatten! ;-)
….Hello Adelaide
Donnerstag ging es dann auf der
Inlandroute Richtung Adelaide. Natürlich mit typisch australischem Panorama.
Wieder einmal waren die
Unterschiede zwischen deutschen und australischen Autobahnen offensichtlich. In
Australien führen selbst die Hauptverkehrswege durch jede kleine Stadt, die
wirklich alle absolut gleich aussehen. Manchmal wird die Hauptverkehrsstraße
zudem so schmal, dass man bei Gegenverkehr in den Schotter ausweichen muss.
Nach einer Zwischenübernachtung
auf dem Weg in Adelaide angekommen, wurden wir in unserem Hostel sehr
freundlich empfangen. Der Hostelangestellte versprach uns sofort, dass er dafür
sorgen würde, dass uns unsere bislang
noch unbekannten sehr netten irischen Zimmernachbarn abends ausführen
werden. Bei dem Wort Irisch dachten wir direkt „Jackpot“, da am nächsten Tag ja
der irische Feiertag St. Patricks Day vor der Tür stand. Obwohl sich unsere
Zimmernachbarn tatsächlich als sehr nett rausgestellt haben, war es doch wieder
ungewohnt, ein Zimmer mit 10 anderen Leuten zu teilen.
Vor allen Dingen, weil
sich auch noch der ein oder andere Besoffene halb nackt in der Nacht mitten im
Hostelzimmer für ein Nickerchen auf dem
Boden niedergelassen hat.
Den Tag verbrachten wir gemütlich
in der schönen Innenstadt Adelaides mit shoppen. Das war wirklich (!) mal
wieder nötig, da einiges an Klamotten beim Fruitpicken drauf gegangen ist und
wir uns kleidermäßig den doch schon kühleren Temperaturen anpassen müssen.
Adelaide gefällt uns wirklich sehr gut, da es nicht zu groß und nicht zu klein
ist. Man kann jede Strecke noch zu Fuß zurücklegen und findet an jeder Ecke
nette Grünanlagen und Live-Musik.
Am ersten Abend wurde sich mit
Goon schonmal auf den großen Tag eingestimmt. Die Party fand jedoch nur im
Hostel statt und wurde nicht mehr nach draußen verlagert.
Nachdem „unsere Iren“ dann am
großen Tag mittags von der Arbeit zurückkamen, wurde dann schonmal im Hostel
angestoßen und sich komplett in Grün (zumindest wir) auf den Weg zu einer irischen
Bar gemacht. Diese hat sich jedoch eher als Gemeinschaftszentrum der irischen Gemeinde
von Adelaide herausgestellt mit entsprechendem Publikum (überwiegend Familien)
und entsprechendem Programm (traditionell irische Live-Band und Stepptanz).
Obwohl wir uns dann doch sehr reingeschmuggelt vorkamen, hat es uns super
gefallen, so richtig traditionell zu feiern. Nach spätestens 10 Minuten fühlten
wir uns auch ganz irisch, vor allem Anika mit ihren Strawberry-Blonden Haaren.
Nach kurzer Rast und kurzem Nap
zurück im Hostel ging es dann später noch in die Stadt auf ein Straßenfest
direkt vor dem irisch Pub, der jedoch leider proppenvoll war. Während die
anderen nachher noch in einen Club weiterzogen, mussten wir leider
kapitulieren, wir sind wohl doch nicht so irisch wie die anderen ;-).
Morgen geht’s nun auf nach
Kangaroo Island für mehrere Tage, worauf wir uns schon sehr freuen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen