Sonntag, 18. März 2012

Goodbye Shepparton - Hello Adelaide!

Goodbye Shepparton…

DIE Entdeckung der letzten Tage in Shepparton, war eine Redback-Spider, die wahrscheinlich die ganzen letzten Wochen mit uns gelebt hat. Sie zählt zu einer der gefährlichsten Spinnen in Australien und KANN tödlich sein. Besonders gruselig, wir haben sie direkt in unserem Sofa gefunden (inklusive Spinnennetz) welches nun mal DER tägliche Aufenthaltsort schlechthin war.


Zwei Tage vor unserem geplanten Abreisetag mussten wir uns dann ganz schweren Herzens von Conni, Iris, Roman, Thomas und Gaeton verabschieden, die sich zusammen auf einen gemeinsamen Roadtrip machten. Leider in die entgegengesetzte Richtung unserer Route. Da Conni und Iris absolute Jägermeisterfans sind und auch Roman in Frankreich seine eigene „Jägerbar“ eröffnen wird, gab es eine Jägermeister-Abschiedsparty. In weiser Voraussicht konnten wir den Arbeitsbeginn am nächsten Tag immerhin auf 9 Uhr verlegen. Unter Tränen verabschiedeten wir uns dann auch schon in der Nacht nach einem geselligen und lustigen Abend von Conni und Iris. Die Jungs versprachen uns, uns am nächsten Tag im Feld zu besuchen, um sich zu verabschieden.

Um elf Uhr morgens am nächsten Tag im Feld hieß es dann auch Abschied von unseren sehr lieb gewonnen Franzosen zu nehmen. Vor allen von Roman und Thomas fiel uns der Abschied sehr schwer. Immerhin haben wir 6 Wochen zusammen gearbeitet und auch die Abende nach der Arbeit zusammen verbracht. Da ist es auch kein Wunder, dass irgendwer nun unsere mit Tränen garnierten Trauben essen wird, finden wir aber irgendwie auch romantisch ;-).

Im Laufe des Tages haben wir so langsam unsere Fassung gewonnen und uns schon einen schönen Plan für Abends gemacht. Da war es nicht unbedingt eine schöne Überraschung, als um 5 Uhr abends als wir nach der Arbeit auf dem Campingplatz eingetroffen sind, die schon Verabschiedeten immer noch nicht weg waren. Also hieß es nochmal die quälende Abschiedsprozedur durchzustehen.

Der letzte Arbeitstag war dann nicht wie wir zuerst erwartet haben von absoluter Motivation geprägt, sondern einfach nur furchtbar und unendlich lang. Wir mussten die schlimmste Traubenreihe überhaupt pflücken, in der so gut wie jede Traube verschimmelt war und uns nicht selten eine ganze Fliegenwolke aus den Traubenstauden ins Gesicht geflogen ist. I-Tüpfelchen des ganzen war dann noch die plötzlich auftretende Mückenplage und das unaufhörliche, laute, jaulende Gospel“gesinge“ unseres afrikanischen Pflück-Nachbars. Kein Wunder, dass unter diesen Bedingungen auch nochmal der ein oder andere Schluchzer kam.

Nachdem wir den Arbeitstag irgendwie überlebt hatten stand uns die nächste Sensation bevor: Die Campingbesitzerin hatte nämlich, da sie dachte wir wären schon abgereist, all unser Campingequipment in den Müll geworfen oder verschenkt. Mühsam suchten wir uns von fremden Stellplätzen und Mülleimern wenigstens einen Teil unserer Sachen zurück. Der Großteil musste jedoch abgeschrieben werden.

Krönung des Tages war dann die Erkenntnis, dass in Melbourne für die nächsten Tage absolut gar kein Hostelplatz frei ist und wir somit unsere Pläne wieder über den Haufen werfen mussten. Kurzerhand entschieden wir uns direkt  zum 750 Kilometer entfernten Adelaide, der Hauptstadt Südaustraliens zu fahren, und dort St. Patricks Day zu feiern und alles weitere zu planen.

Kleine Erheiterung des Tages: Heimlich haben wir uns zwei Crepes aus Santos Kühlschrank stibitzt, die er von den Jungs als Abschiedsgeschenk bekommen hatte. Wir waren uns nämlich einig, dass wir uns auch ein Abschiedsgeschenk verdient hatten! ;-)



….Hello Adelaide

Donnerstag ging es dann auf der Inlandroute Richtung Adelaide. Natürlich mit typisch australischem Panorama.


Wieder einmal waren die Unterschiede zwischen deutschen und australischen Autobahnen offensichtlich. In Australien führen selbst die Hauptverkehrswege durch jede kleine Stadt, die wirklich alle absolut gleich aussehen. Manchmal wird die Hauptverkehrsstraße zudem so schmal, dass man bei Gegenverkehr in den Schotter ausweichen muss.

Nach einer Zwischenübernachtung auf dem Weg in Adelaide angekommen, wurden wir in unserem Hostel sehr freundlich empfangen. Der Hostelangestellte versprach uns sofort, dass er dafür sorgen würde, dass uns unsere bislang  noch unbekannten sehr netten irischen Zimmernachbarn abends ausführen werden. Bei dem Wort Irisch dachten wir direkt „Jackpot“, da am nächsten Tag ja der irische Feiertag St. Patricks Day vor der Tür stand. Obwohl sich unsere Zimmernachbarn tatsächlich als sehr nett rausgestellt haben, war es doch wieder ungewohnt, ein Zimmer mit 10 anderen Leuten zu teilen. 


Vor allen Dingen, weil sich auch noch der ein oder andere Besoffene halb nackt in der Nacht mitten im Hostelzimmer  für ein Nickerchen auf dem Boden niedergelassen hat.   

Den Tag verbrachten wir gemütlich in der schönen Innenstadt Adelaides mit shoppen. Das war wirklich (!) mal wieder nötig, da einiges an Klamotten beim Fruitpicken drauf gegangen ist und wir uns kleidermäßig den doch schon kühleren Temperaturen anpassen müssen. Adelaide gefällt uns wirklich sehr gut, da es nicht zu groß und nicht zu klein ist. Man kann jede Strecke noch zu Fuß zurücklegen und findet an jeder Ecke nette Grünanlagen und Live-Musik.



Am ersten Abend wurde sich mit Goon schonmal auf den großen Tag eingestimmt. Die Party fand jedoch nur im Hostel statt und wurde nicht mehr nach draußen verlagert.


Nachdem „unsere Iren“ dann am großen Tag mittags von der Arbeit zurückkamen, wurde dann schonmal im Hostel angestoßen und sich komplett in Grün (zumindest wir) auf den Weg zu einer irischen Bar gemacht. Diese hat sich jedoch eher als Gemeinschaftszentrum der irischen Gemeinde von Adelaide herausgestellt mit entsprechendem Publikum (überwiegend Familien) und entsprechendem Programm (traditionell irische Live-Band und Stepptanz). 



Obwohl wir uns dann doch sehr reingeschmuggelt vorkamen, hat es uns super gefallen, so richtig traditionell zu feiern. Nach spätestens 10 Minuten fühlten wir uns auch ganz irisch, vor allem Anika mit ihren Strawberry-Blonden Haaren.


Nach kurzer Rast und kurzem Nap zurück im Hostel ging es dann später noch in die Stadt auf ein Straßenfest direkt vor dem irisch Pub, der jedoch leider proppenvoll war. Während die anderen nachher noch in einen Club weiterzogen, mussten wir leider kapitulieren, wir sind wohl doch nicht so irisch wie die anderen ;-).

Morgen geht’s nun auf nach Kangaroo Island für mehrere Tage, worauf wir uns schon sehr freuen.

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