Erster Stop in Brisbane war eine Autowerkstatt, von der wir
uns ein kostengünstiges safety certificate (Tüv Zertifikat) erhofften. Der
Schock war groß, als uns am Ende eine Liste mit Reparaturen im Wert von
insgesamt über 1000 Dollar präsentiert wurde. Darunter auch Reparaturen, die
offensichtlich unnötig waren. Zum Beispiel wurde bemängelt, dass unsere
Scheibenwischanlage angeblich nicht funktioniert, tatsächlich fehlte jedoch nur
Wasser. Schnell waren wir uns einig, dass wir nicht noch einmal 1000 Dollar
investieren wollten und suchten nach Alternativlösungen. Erste Anlaufstelle war
die Werkstatt/ der Schrotthändler, in der wir damals eine neue Gangschaltung
eingebaut haben, um ihnen unseren Van zum Verkauf anzubieten (dafür hätten wir
das safety certificate nicht gebraucht). Die Enttäuschung war groß als und
gerade mal ein Kaufpreis in Höhe der Gangschaltung angeboten wurde (ca. 800
Dollar!). Andere Autohändler waren überhaupt nicht an unserem Van interessiert,
da die Autohöfe damit vollstehen. Nach vielem Rumfragen und Rumjammern bei
diversen Werkstätten haben wir endlich einen netten Mechaniker gefunden, der
uns einen heißen Tipp gab. Für ein bisschen Extra drückt „Chris“ beim
Ausstellen des safety certificate beide Augen zu, insofern man verschweigt,
dass man das Auto verkaufen will. Nach 5 Minuten „Inspektion“ hatten wir somit
das Zertifikat in der Tasche und waren überglücklich. Perfekt wurde der Tag,
als uns der nette Mechaniker auch noch umsonst den Kofferraum reparierte. Am
Montag wollte er sich dann auch noch unseren kaputten Tacho anschauen (ohne
funktionierenden Tacho kann man ja nun wirklich kein Auto verkaufen… ;-)).
Somit hatten wir das Wochenende offiziell frei und fuhren in
das eine Stunde entfernte Surfers Paradise um uns vom Autoverkaufstreß zu
erholen.
Surfers Paradise ist der typische Urlaubsort mit
Wolkenkratzern direkt am Strand, jeder Menge Vergnügungsparks und Clubs. Es hat
uns sehr an junge Partyurlaube in Lloret de Mar erinnert, weshalb wir uns auch
ein bisschen zu alt dafür fühlten.
Dem Nachtleben fehlt unserer Meinung nach ein bisschen die
Individualität und der Charakter, da alles gleich aussah. Da haben wir auch
gerne mal Freitagabend einfach gemütlich eine DVD im Bett geguckt an Stelle
feiern zu gehen. Seit Proserpine sind wir nämlich glücklicherweise im Besitz
von über 300 Filmen. Daher ist es allabendlich zur Routine geworden zum
Einschlafen noch zusammen einen Film zu schauen.
Tagsüber hatten wir eine super Zeit am Strand. Der
ursprüngliche Plan war sich, passenderweise, Surfbretter auszuleihen um einfach
mal unser Glück zu versuchen. Die riesigen Wellen haben uns aber doch etwas
abgeschreckt und auch der Verleih riet uns davon ab. Als Alternative griffen
wir zu Bodyboards, für die die Wellen perfekt waren. Somit hatten wir einen
tollen Strandtag mit viel Spaß auf unseren Bodyboards und fühlten uns als
hätten wir tatsächlich Sport betrieben, denn Bodyboards reiten ist gar nicht
mal so unanstrengend!
Mit unserem Hostel in Surfers Paradise hatten wir den
absoluten Jackpot erwischt. Für nur 26 Dollar die Nacht wohnten wir in einem
sehr großzügigem Appartement mit riesigem eigenen Bad und riesiger eigener
Küche…
… und nettem Außenbereich zum gemütlichen Frühstück.
Den zweiten Tag in Surfers Paradise verbrachten wir zur
Hälfte unser Auto in Schuss zum Verkauf zu bringen. Es war noch nie so
ordentlich und unser Geschirr war noch nie so sauber. Zur Belohnung gabs dann
eine Auszeit am Strand mit leckerem Smoothie dank Voucher, die sich auf jedem
Supermarktkassenzettel auf der Rückseite befinden.
Zurück in Brisbane wurde nach repariertem Tacho
Verkaufsanzeigen in Hostels verteilt und im Internet hochgestellt. Gespannt
warteten wir auf unsere ersten Interessentenanrufe, die wir jedoch nie
erhielten. Nach zwei Tagen Warten und Gesprächen mit anderen Autoverkäufern
setzten wir nun den Verkaufspreis von 4300$ auf 3800$ runter (wobei wir immer
noch Verhandlungsspielraum einkalkuliert haben). Die Situation könnte nicht
schlechter sein. Es stehen unglaublich viele Backpackerautos zum Verkauf, da
alle für den Sommer zurück nach Europa wollen. Gleichzeitig kommen kaum neue
Backpacker an, da alle noch im Abi oder im Studium stecken.
Somit heißt es nun jeden Tag weiter warten und hoffen. Wir
haben es nicht ausgeschlossen, den Preis noch weitere Male herunterzusetzen.
Wenigstens sind wir in einem sehr netten Hostel mit sehr netten Leuten, die
hier auch alle für länger bleiben.
P.S.: Falls jemand Interesse an einem Van mit Charakter hat
oder sich von unseren Marketingfähigkeiten überzeugen möchte, hier ist unsere Anzeige.
HAHAHAHAHA
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