Freitag, 18. Mai 2012

Goodbye Australia!

Nach 8 Monaten und

  • 15000 gefahrenen Kilometern
  • 2000 Sonnenstunden
  • 170 l Goon und 
  • 1350 Scheiben Toast mit Schablettenkäse
geht es nun auf nach Hause. Hinter uns liegt eine tolle Zeit voller neuer Erfahrungen und Abenteuer, die uns immer in Erinnerung bleiben wird. Auf unserer Reise durch das Land am anderen Ende der Welt haben wir viele wunderbare Menschen getroffen, die unsere Zeit zu dem gemacht haben, was sie war und hoffen, dass diese auch in Deutschland ein Teil unseres Lebens bleiben. 

Natürlich ist der Abschied auch mit Wehmut verbunden, aber wir freuen uns riesig auf
  • nicht mehr aus dem Rucksack zu leben
  • Kölsch
  • ein wasserdichtes Dach ;-) 
  • ...
  • und natürlich auf EUCH!!!!
Wir können es kaum erwarten, euch alle wieder in die Arme zu schließen.
Bis ganz bald,

Anikathi


Mittwoch, 16. Mai 2012

Last trip to the heart of Australia


Nach 4 Stunden Flug mit Umsteigen in Sydney kamen wir endlich im Herzen Australiens an. Übrigens hätten wir auch mal wieder beinahe unseren Flug verpasst. Gemütlich warteten wir am falschen Gate und wunderten uns schon warum das Boarding nicht beginnt als plötzlich durch den Flughafen unsere Namen hallten. Wir sollten uns doch bitte sofort zu Gate 42 begeben. Total abgehetzt bekamen wir dann so gerade noch unseren Flug.

Schon im Flugzeug hatte man eine Top Sicht auf die zwei Sehenswürdigkeiten Uluru (Ayers Rock) und die Olgas im Uluru-Kata Tjuta National Park.


Der Flughafen am Ayers Rock ist absolut winzig und somit waren wir direkt leicht in Panik, als wir keinen Schalter von Apollo fanden, wo wir unseren Mietwagen bestellt hatten. Auch Mitarbeiter anderer Autovermietungsfirmen wollten plötzlich nie was von diesem Anbieter hier gehört haben und vermuteten, dass wir das Auto im 300 km entfernten Alice Springs gebucht hatten. Ohne Buchungsbestätigung und Handyempfang suchten wir verzweifelt nach einer Lösung. Wir fragten noch einmal jeden einzelnen Autovermietungsanbieter, ob es vielleicht eine Kooperation mit Apollo gibt, bis wir schließlich doch erfolgreich waren. Unser Abenteuer im Outback konnte also losgehen.


Die Temperaturen im Outback waren tagsüber bis zu sehr angenehmen 23 Grad mit frischer Brise und nachts kühle 12 Grad. Zu Sommerzeiten kann es hier bis zu über 40 Grad werden, deswegen ist es eher zu empfehlen, die Mitte Australien zur Herbst- oder Winterzeit zu besuchen.

Für die ersten beiden Nächte buchten wir einen Stellplatz auf dem Campingplatz des Ayers Rock Resort, der mit 36$ pro Stellplatz gar nicht sooo teuer wie erwartet war. Das Resort ist eine künstlich gebaute Ferienanlage inmitten der Wüste mit allerlei Hotels, Apartments und verschiedener Shoppingmöglichkeiten. Die ganze Anlage ist das einzige Stückchen Zivilisation und die einzige Übernachtungsmöglichkeit, die es direkt am Nationalpark gibt. Auch bei Besuch des Supermarktes waren wir über die doch verhältnismäßig günstigen Preise überrascht. Da wir von mehreren Quellen hörten es sei sehr teuer im Outback schleppten wir einen halben großen Backpack voller Essen für die 4 Tage mit. Wie sich im Nachhinein rausstellte völlig umsonst.

Mit Crackern und Käse und billig erstandenem Nudelsalat ausgestattet, ging es zum Aussichtspunkt, von dem man eine perfekte Sicht auf den Uluru bei Sonnenuntergang hat. Beim Picknick genossen wir, wie der Uluru langsam seine Farbe wechselte und mit fortschreitender Uhrzeit immer röter wurde. Wie schon beim Blick auf die Oper in Sydney, war es ein unglaubliches und unwirkliches Gefühl tatsächlich vor dem Ayers Rock zu stehen, den man vor 8 Monaten noch auf Bildern bewundert hat.



Vor allem beim eigentlichen Sonnenuntergang bot der Uluru einen gewaltigen und spektakulären Anblick.


Todmüde vom frühen Aufstehen, dem Flug und den Eindrücken legten wir in unserem Auto zum schlafen. Leider nicht so bequem wie unser geliebter Van, aber mit zurückgeklappten Sitzen und dickem Schlafsack doch akzeptabel.

Am nächsten Morgen klingelte um halb 7 der Wecker, um den Sonnenaufgang am Uluru zu sehen. Davon waren jedoch etwas enttäuscht. Erstes Manko: Entgegen aller Versprechungen im Reiseführer war der Aussichtspunkt völlig überlaufen, sodass wir es sogar vorzogen, den Sonnenaufgang vom Parkplatz aus mit zu verfolgen. Zudem war der Anblick kein Vergleich zu dem am Abend. Die Sonne fiel nur teilweise auf den Uluru, sodass er nicht wirklich strahlte.

Nach kurzem Schläfchen im Auto nahmen wir das Angebot einer kostenlosen Rangerführung direkt am Uluru war. Dort lernten wir viel über die Kultur der Ureinwohner und verschiedene bedeutende Stellen für sie am Uluru. So befinden sich zum Beispiel viele Höhlen am Uluru, in denen die Ureinwohner damals gewohnt und Zeremonien abgehalten und auch Höhlenmalerei hinterlassen haben.


Der Walk hat uns insgesamt sehr gut gefallen. Erst von Nahem sieht man die ganzen unterschiedlichen Facetten des Ulurus und die Storys des Rangers  haben den Uluru zum Leben und seine damaligen Bewohner und Mythen zum Leben erweckt.


Motiviert, noch etwas mehr über die Geschichte und Kultur der Ureinwohner zu erfahren, fuhren wir anschließend zum Kulturzentrum. Auch dort galt wieder die Bitte, keine Fotos zu machen, was sehr schade ist, da es wirklich schön gestaltet ist und einen tollen Einblick in die Kultur bietet.

Der gesamte Uluru-Kata Tjuta Nationalpark ist Aboriginal Land, dass zwischenzeitlich dem Bundesstaat Northern Territory zugesprochen wurde, sich nun jedoch wieder in Besitz der Ureinwohner befindet. Die Aboriginis haben im Gegenzug das Land für 99 Jahre an die Regierung von Australien verpachtet und führen nun in Zusammenarbeit den Nationalpark. Der Uluru wird von den Ureinwohnern als der wichtigste und kulturell bedeutendste Ort angesehen. Das Besteigen des Ulurus ist von den Parkregeln zwar erlaubt, jedoch wird man an jeder Stelle darauf hingewiesen, aus Respekt der anderen Kultur gegenüber darauf zu verzichten. Ebenso gibt es manche Stellen, die man nicht fotografieren darf und auch das Mitnehmen von Steinen ist eine Beleidigung für alle Ureinwohner. Interessanterweise gibt es im Kulturzentrum einen ganzen Haufen von zurückgesendeten Steinen zusammen mit Briefen von Leuten, die diese damals mitnahmen und nun Reue empfinden oder gar Unglücksgeschichten erlebt haben.

Am dritten Tag standen die Olgas auf dem Programm. Von den Aboriginis Kata Tjuta genannt und heißt so viel wie „viele Köpfe“. Auch dies ist ein sehr bedeutender Ort für die Aboriginis.


Dort machten wir zwei kurze Walks, an deren Ende man mit einer super Aussicht belohnt wurde.



Am späten Nachmittag brachen wir dann in Richtung des 300 km entfernten Kings Canyon auf, den wir am nächsten Tag bestiegen. Der Wanderweg führte 6 km am Abgrund des Kings Canyon entlang und begann mit einem absolut überanstrengenden Aufstieg.


Da der ganze Walk über „Stock und Stein“ führte war er sehr abwechslungsreich und bot viele nette Aussichtsplätze zum Rast machen.


Abends genossen wir dann eines unserer mitgebracht Dosengerichte, welches wir mit unserem ersten selbstgemachten kleinen Lagerfeuer erhitzten.


Insgesamt war es ein wirklich schöner und lohnender Abschlusstrip, 4 Tage im Outback sind jedoch genug, da es außer Felsen und Wüste wirklich nichts gibt und man die meiste Zeit mit trinken und Toilette gehen beschäftigt ist um nicht mit Kopfschmerzen am Abend bestraft zu werden.

Samstag, 12. Mai 2012

Goodbye Van and Noosa Everglades


Auch wenn es keiner mehr geglaubt hätte, haben wir es doch tatsächlich noch geschafft unser Auto zu verkaufen!!! Unsere einzige Interessentin, die wirklich echtes Kaufinteresse bekundet hat, hat unser Auto erleichternder weise 3 Tage bevor wir ins Outback fliegen für 3000 Dollar gekauft. Uns sind 100 Steine vom Herzen gefallen, denn zugegebenermaßen haben selbst wir am Ende gezweifelt es jemals loszuwerden. Schweren Herzens hieß es dann Donnerstagabend unsere letzten Habseligkeiten aus unserem „zu Hause“ zu räumen L. Ein ganz komisches Gefühl, weil man sich damit schon ein Stück von seinem Leben in Australien verabschiedet.


Doch zum Trauern blieb nicht lange Zeit, denn wir wollten vor dem Outback noch gerne nach Noosa in die Everglades zum Kayakfahren. Da wir es ohne Auto nicht lange aushielten, mieteten wir uns kurzerhand einen kleinen Nissan Mikra, der uns zu den Everglades und wieder zurück nach Brisbane bringen sollte. Um 11 Uhr, eigentlich schon zu spät für den Kayaktrip, kamen wir dann endlich bei dem Kayakverleih an und ließen uns von Rod, dem Besitzer, direkt erstmal ein gutes Stück Richtung Fluss fahren um etwas Paddelweg zu sparen. Nach ewig langer Kartenerklärung (und keinem einzigen Wort zur Paddeltechnik) durften wir, etwas genervt von der überlangen Einweisung für Idioten, endlich ins Wasser.


Wir können ja wohl so ne doofe Karte lesen, wie man vom See (wo wir ausgesetzt wurden) zum Fluss paddelt. Von wegen! Nach einer Stunde Paddelzeit ohne Pause wurde nervös die Karte hin und her gereicht und gerätselt, auf welchem Punkt der Karte wir uns gerade befinden. Zugegebenermaßen sah alles gleich aus. Zwischenzeitlich wurde das Wasser so seicht, dass alternative Fortbewegungstechniken entwickelt wurden.


Um es vorweg zu nehmen: Letztendlich kamen wir dann doch an unserem ersten Ziel Seerosenteich an, jedoch auf einer völlig anderen Route und mit circa eine Stunde Verspätung. Zum Unmut aller Naturliebhaber mussten wir auch komplett durch das ganze Seerosenmeer paddeln um wieder auf den richtigen Weg zu gelangen. Somit war es jedoch wunderschön vor uns. Umringt von Seerosen in völliger Stille.



Und dann waren wir endlich an den eigentlichen Everglades angekommen. Ein schmaler Fluss, der durch den Regenwald verläuft. Ganz alleine dort genossen wir die Idylle und die Geräusche des Regenwaldes. Doch dank unserer Verspätung war zum Genießen nicht lange Zeit.


Der Rückweg war eine einzige Qual. Wie die Verrückten paddelten wir um unser Leben und hatten das Gefühl uns mit der Länge der Strecke übernommen zu haben. Das zeigte sich auch bereits zwei Stunden nach dem Paddelspaß in unertragbarem Muskelkater in unseren Armen. Wir könnten euch hier stundenlang erklären, WIE schlimm und unangenehm dieser Schmerz ist (wir haben ihn bereits versucht mit Schmerztabletten zu bekämpfen), lassen das hier aber sein.

Da wir morgen ganz früh morgens ins Outback zum Uluru fliegen und unser Auto sowieso am Flughafen abgeben mussten, haben wir beschlossen, die kurze Nacht am Brisbane Airport zu verbringen und erinnern uns zurück an unsere allererste Nacht in Australien, die wir auch im Brisbane Airport verbracht haben. 

Mittwoch, 9. Mai 2012

Chill out in Byron Bay and Nimbin


Nachdem sich mehrere Tage absolut niemand auf unsere Autoverkaufsanzeigen gemeldet hat, entschieden wir uns für einen weiteren Trip mit dem Hintergedanken, dass wir bei eventuellem Kaufinteresse wieder zurück nach Brisbane fahren können. Ziel war das zwei Stunden von Brisbane entfernte Byron Bay. Es ist eine typische, sympathische, kleine Surfer Strandstadt, von der jeder hier in Australien schwärmt.


Da wir ja noch unseren Van hatten, konnten wir das super Angebot eines Hostels nutzen, für 10 Dollar pro Person auf dem Parkplatz des Hostels zu übernachten und alle Einrichtungen zu nutzen. Das Hostel, die „Art Factory“ ist das speziellste Hostel in dem wir bis jetzt waren. Es ist Heimat für viele Hippies. Der Tag beginnt morgens um 9 Uhr mit  einer gemeinsamen Yogastunde, weiter geht es dann mit Trommelunterricht am Nachmittag oder auch einer Unterrichtsstunde, wie man sich selber eine Didgeridoo basteln kann (typisches australisches Instrument). In der Küche wird dir öfters von anderen Backpackern die veganische Lebensweise ans Herz gelegt. Außerdem hat man immer den Geruch von Räucherstäbchen in der Nase, die gerne von Hostelbewohnern angezündet werden. Wenn einem langweilig wird, kann man das Angebot in Anspruch nehmen sich die Zukunft aus der Hand lesen zu lassen oder sich mit einer esoterischen Massage verwöhnen lassen. Das Hostel ist ganz großflächig angelegt, mit eigenem kleinen See und sehr grün.  





Ein Highlight im Hostel ist der wöchentliche Talentabend. Man hat das Gefühl, dass nun wirklich jeder Hostelbewohner musikalisch talentiert ist (außer uns natürlich). So verbringt man den Dienstagabend damit, auf dem Fußboden im Schneidersitz sitzend jungen Talenten zuzusehen und etwas neidisch zu werden.


Wenn man Glück hatte, fanden nachts noch private „Parkplatzpartys“ statt. Dort spielten vor allem Franzosen mit ihren guten Musikanlagen harte Dubstep Musik ab und circa 70 Leute tanzten vor ihren Vans. Dazu gab es Feuerfakeltanz (oder wie man es halt auch nennt).

Tagsüber haben wir unsere letzten australischen Sonnenstrahlen am Strand genossen und uns auch mal aufs Surfbrett getraut. Jannik und Andy, die wir im Hostel kennen gelernt haben, haben uns dabei einen kleinen Anfängerkurs gegeben. Am Ende des Tages konnten wir doch tatsächlich zwei Sekunden auf dem Board stehen. Surfen ist jedoch einfach nur unendlich anstrengend, wenn man noch ein Anfänger ist. Die meiste Zeit verbrachten wir damit, mit den brechenden Wellen zu kämpfen, unseren Bikini an uns zu halten und wurden das ein oder andere Mal von einer Todeswelle durch geschleudert.



Da wir auch in Byron Bay unser Auto beworben hatten, haben sich immerhin zwei Leute unseren Van angeschaut, von denen wir bis jetzt jedoch kein Kaufangebot haben.

Freitag kamen dann Jack und Matt aus Melbourne mit dem Flugzeug an, die Samstag für ein Wochenende mit uns zum Nimbin Festival fahren wollten.


Mit ihnen kam die gute Nachricht, dass nicht nur Matt und Jack für eine Nacht vorher nach Byron Bay kommen, sondern die ganze verrückte andere Clique aus Melbourne auch, die gerade auf einem Roadtrip waren. Mit allen zusammen wurde abends gefeiert und sich auf Nimbin eingestimmt.

Am nächsten Morgen ging es dann mit allen zusammen nach Nimbin, dass etwas im Landesinneren liegt (noch nicht mal Handyempfang).



Keiner wusste so recht, was uns in Nimbin erwarten wird. Nimbin besteht aus nur einer Straße, mit ganz vielen Hippieläden. Die Idee des Festivals „Mardigras“ ist für die Legalisierung von Gras zu demonstrieren, wir hofften jedoch auf viel Livemusik und gute Stimmung. Die Erwartungen hinsichtlich der Musik wurden leider nicht ganz erfüllt. Lediglich im Rathaus war eine Bühne aufgebaut, auf der Bands spielten. Trotzdem war die Stimmung gut und das Festival wirklich sehr interessant. Leipatrole des ganzes Wochenendes war „Change the law! Make it legal!“.



Auch wenn wir Mitläufer es lauthals mitgrölten, sahen wir das ganze doch eher als Spaßveranstaltung an. Kurze Zeit hatten wir Angst, aus Versehen in einen Sitzstreik hineingezogen wurden zu sein. Highlight des Festivals war die Kundgebung am Samstag, bei der dazu aufgefordert wurde, gemeinsam einen Joint zu rauchen und die Parade am Sonntag.




Insgesamt sah man viele interessante Menschen rumlaufen, mit denen wir jedoch aber nicht tauschen wollen würden. Erschreckend war, dass und doch tatsächlich eine Bande höchstens 12-jähriger angesprochen hat, ob wir ihnen Gras abkaufen wollen.

Nach dem Wochenende ging es dann Montag wieder zurück nach Brisbane, wo wir die Jungs am Flughafen verabschiedeten und wieder in unser altes Hostel eincheckten.

Wir haben in Brisbane nun noch eine Interessentin für unser Auto und hoffen sehr darauf, dass es klappen wird. So langsam wird die Zeit doch sehr knapp, da Samstag unser Flug ins Outback zum Ayers Rock geht und wir danach nur noch einen vollen Tag haben, bevor wir nach Hause fliegen.