Auch wenn es keiner mehr geglaubt hätte, haben wir es doch
tatsächlich noch geschafft unser Auto zu verkaufen!!! Unsere einzige
Interessentin, die wirklich echtes Kaufinteresse bekundet hat, hat unser Auto
erleichternder weise 3 Tage bevor wir ins Outback fliegen für 3000 Dollar
gekauft. Uns sind 100 Steine vom Herzen gefallen, denn zugegebenermaßen haben
selbst wir am Ende gezweifelt es jemals loszuwerden. Schweren Herzens hieß es
dann Donnerstagabend unsere letzten Habseligkeiten aus unserem „zu Hause“ zu
räumen L.
Ein ganz komisches Gefühl, weil man sich damit schon ein Stück von seinem Leben
in Australien verabschiedet.
Doch zum Trauern blieb nicht lange Zeit, denn wir wollten
vor dem Outback noch gerne nach Noosa in die Everglades zum Kayakfahren. Da wir
es ohne Auto nicht lange aushielten, mieteten wir uns kurzerhand einen kleinen
Nissan Mikra, der uns zu den Everglades und wieder zurück nach Brisbane bringen
sollte. Um 11 Uhr, eigentlich schon zu spät für den Kayaktrip, kamen wir dann
endlich bei dem Kayakverleih an und ließen uns von Rod, dem Besitzer, direkt
erstmal ein gutes Stück Richtung Fluss fahren um etwas Paddelweg zu sparen.
Nach ewig langer Kartenerklärung (und keinem einzigen Wort zur Paddeltechnik)
durften wir, etwas genervt von der überlangen Einweisung für Idioten, endlich
ins Wasser.
Wir können ja wohl so ne doofe Karte lesen, wie man vom See
(wo wir ausgesetzt wurden) zum Fluss paddelt. Von wegen! Nach einer Stunde
Paddelzeit ohne Pause wurde nervös die Karte hin und her gereicht und gerätselt,
auf welchem Punkt der Karte wir uns gerade befinden. Zugegebenermaßen sah alles
gleich aus. Zwischenzeitlich wurde das Wasser so seicht, dass alternative
Fortbewegungstechniken entwickelt wurden.
Um es vorweg zu nehmen: Letztendlich kamen wir dann doch an
unserem ersten Ziel Seerosenteich an, jedoch auf einer völlig anderen Route und
mit circa eine Stunde Verspätung. Zum Unmut aller Naturliebhaber mussten wir
auch komplett durch das ganze Seerosenmeer paddeln um wieder auf den richtigen
Weg zu gelangen. Somit war es jedoch wunderschön vor uns. Umringt von Seerosen
in völliger Stille.
Und dann waren wir endlich an den eigentlichen Everglades
angekommen. Ein schmaler Fluss, der durch den Regenwald verläuft. Ganz alleine
dort genossen wir die Idylle und die Geräusche des Regenwaldes. Doch dank
unserer Verspätung war zum Genießen nicht lange Zeit.
Der Rückweg war eine einzige Qual. Wie die Verrückten
paddelten wir um unser Leben und hatten das Gefühl uns mit der Länge der
Strecke übernommen zu haben. Das zeigte sich auch bereits zwei Stunden nach dem
Paddelspaß in unertragbarem Muskelkater in unseren Armen. Wir könnten euch hier
stundenlang erklären, WIE schlimm und unangenehm dieser Schmerz ist (wir haben
ihn bereits versucht mit Schmerztabletten zu bekämpfen), lassen das hier aber
sein.
Da wir morgen ganz früh morgens ins Outback zum Uluru
fliegen und unser Auto sowieso am Flughafen abgeben mussten, haben wir
beschlossen, die kurze Nacht am Brisbane Airport zu verbringen und erinnern uns
zurück an unsere allererste Nacht in Australien, die wir auch im Brisbane
Airport verbracht haben.
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